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Maria von Linden Calw Gymnasium

"Dachschäden verlangen neue Planung", Bericht über den Fortschritt der Sanierung im Schwarzwälder Boten

Erstellt von Bianca Rousek |

Viel Wirbel dieser Tage um das Maria von Linden-Gymnasium (MvLG): Die Schule bekommt einen neuen Rektor, dann wird sie wegen einiger Corona-Fälle geschlossen. Ungeachtet dessen läuft das eigentliche Mammut-Projekt, die Generalsanierung, weiter. Wie ist hier der aktuelle Stand?

Calw-Stammheim. Rund 14 Monate ist es her, dass die voraussichtlich drei Jahre andauernde Generalsanierung am MvLG begonnen hat. Einer von drei Bauabschnitten soll im Frühsommer 2021 abgeschlossen werden, der zweite ist in Arbeit. Schon jetzt sind die ersten Ergebnisse deutlich zu sehen. War der Südflügel bis vor Kurzem noch in eher tristen Braun- und Grautönen gehalten, sind jetzt rot und hellgrau die bestimmenden Farben.

Insgesamt seien die bisherigen Maßnahmen des ersten Bauabschnitts sehr gelungen, findet Volker Goedel, Tiefbauamtsleiter der Stadt Calw. Diese Rückmeldung bekomme er auch von vielen Leuten. Die Umsetzung jedoch sei auch anstrengend und zuweilen schwierig gewesen, räumt Goedel ein. Was jedoch bei einem solchen Projekt nichts Ungewöhnliches sei. Grundsätzlich bringe das Bauen im Bestand immer Unwägbarkeiten mit sich.

So auch im zweiten Bauabschnitt. In diesem hätte eigentlich das Dach des Foyers, beziehungsweise dessen Tragwerk, erneuert werden sollen. Doch weil das, wie sich im Laufe der Planungen herausgestellt habe, zu viele Schäden aufweist, muss die Planung nun komplett umgeworfen werden. Der neue Entwurf sieht statt des "trichterförmigen Schrägdachs ein abgetrepptes Flachdach" vor, führt Goedel aus. Ob das dann auch so umgesetzt wird, entscheide sich aber erst im November. Dann werde der Entwurf verschiedenen Gremien zur Abstimmung vorgelegt. Das bisherige Stimmungsbild sei schon mal positiv ausgefallen, zeigt sich der Tiefbauamtsleiter optimistisch.

Ob mit dem neuen Entwurf auch Mehrkosten verbunden sein werden, könne derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden. "Derzeit wird auf Basis der neuen Konstruktion geplant, um die Kosten im Vergleich zur Erneuerung der Bestandskonstruktion zu ermitteln", meint Goedel. "Im Idealfall bleibt die neue Dachgeometrie kostenneutral."

Wegen des erneuten Planungsaufwands wurde die Sanierung des Dachs vom zweiten in den dritten Bauabschnitt verschoben. "Demzufolge kann der Innenbereich des Foyers dann erst am Ende des dritten Bauabschnitts (Sommerferien 2022) saniert werden."

Ansonsten habe der zweite Bauabschnitt planmäßig begonnen und laufe auch weiterhin im Plan. Die Demontagearbeiten seien "weitgehend fertiggestellt, die Rohbauarbeiten laufen parallel dazu reibungslos. Die Haustechnikfirmen stehen in den Startlöchern", zählt Goedel auf. Würde weiter alles nach Plan laufen, "werden wir zu Beginn der kalten Jahreszeit die Baustelle wintersicher haben, so dass die Ausbauarbeiten in temperierten Räumen weitergeführt werden können."

Der Bau- und Umweltausschuss hat unlängst auch das zweite Ausschreibungspaket für den zweiten Bauabschnitt vergeben – Leistungen von insgesamt rund 668 300 Euro. Die gute Nachricht: Dieser Betrag unterschreitet laut Sitzungsvorlage das Budget um rund zwölf Prozent. "Die leichte Kostenüberschreitung des ersten Vergabepakets des zweiten Bauabschnitts ist somit vorerst kompensiert", heißt es in der Vorlage.

Weiterer Container

Parallel zum zweiten Bauabschnitt wird auch schon der dritte vorbereitet, der zu Beginn der Sommerferien 2021 starten soll. Dann werde aller Voraussicht nach ein weiteres "Provisorium" – auf gut Deutsch ein weiterer Container – benötigt. Auf dem Parkplatz der Gemeindehalle steht seit vergangenen Sommer bereits ein zweistöckiges Containermodul, in dem einige Klasse untergebracht sind. Das Lehrerzimmer sowie die Verwaltung konnten bislang noch in ihrem gewohnten Domizil verweilen.

Zu Beginn des dritten Bauabschnitts werden sie das jedoch räumen müssen, kündigt Goedel an. Dran werden auch die bisherigen Um­strukturierungen, für die er das Kollegium sehr lobt, nicht rütteln. Während das Lehrerzimmer im Gebäude bleiben kann, werde für die Verwaltung ein Container aufgestellt. Dies sei ursprünglich schon für den zweiten Bauabschnitt geplant gewesen, erzählt Goedel. "Es ist Verdienst der Schule, dass wir das nun erst nächstes Jahr benötigen."

Anstatt eines Schrägdachs soll nun ein abgetrepptes Flachdach über dem Foyer gebaut werden. Visualisierung: 21-arch GmbH