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Maria von Linden Calw Gymnasium

"Finanzen und Investitionen mal anders", Zeitungsbericht über unsere Schulbanker am MvLG im Schwarzwälder Boten

Erstellt von Alexandra Semenescu, Schwarzwälder Bote |

Finanzen, Zinsen, Aktien und vieles mehr sind eigentlich etwas für erfahrene Bankleute. Am Maria von Linden-Gymnasium in Stammheim jedoch können Schüler mit dem "Schulbanker" dem echten Leben ein Stück näher kommen.

Calw-Stammheim. Der "Schulbanker" ist ein Bankenplanspiel des deutschen Bankenverbandes, an dem mehr als 650 Schulen aus ganz Deutschland, Italien, Österreich, Schweiz und Spanien  teilnehmen.

Jedes Team besitzt eine virtuelle Bank und muss während der Spielzeit, die in Geschäftsjahre (Wochen) eingeteilt ist, den höchstmöglichen Gewinn erwirtschaften.

Der 17-jährige Benjamin Luz besucht die elfte Klasse des Maria von Linden-Gymnasiums in Stammheim und nimmt mit einer Gruppe aus seinem Wirtschaftskurs an dem Bankenplanspiel teil. Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet er, zusammen mit dem gleichaltrigen Martin Seifert, einem Teammitglied, von ihrer virtuellen Bank. Seifert geht in die gleiche Klasse wie Luz.

Auf dem Gymnasium spielen noch drei weitere Gruppen, ebenfalls aus einem Wirtschaftskurs in der elften Klasse. Und auch in den vergangenen Jahren haben Stammheimer Schüler bereits versucht, mit ihrer Bank zu gewinnen.

In einem Team müssen mindestens drei und maximal sechs Personen sein, erklären Luz und Seifert. Die Mannschaften spielen immer gegen andere Teams, aber nie gegen eines ihrer eigenen Schule. Bei dem "Schulbanker" gebe es 20 virtuelle Märkte, auf die alle Gruppen per Losverfahren eingeteilt werden. Zuerst müsse man versuchen, innerhalb seines eigenen Marktes den meisten Gewinn zu erwirtschaften und dadurch die höchste Punktzahl zu erreichen. Ziel ist es dann, ins Finale nach Berlin zu kommen, wo alle Teams, die innerhalb ihres Marktes gewonnen haben, gegeneinander um den ersten Platz antreten, so Seifert.

Das gesamte Bankenplanspiel dauert sechs Geschäftsjahre, was etwa zwölf Wochen entspreche, so die Gymnasiasten. Dazu komme noch eine Winterpause – was nichts anderes sei als die Winterferien in der Schule und das anschließende Finale.

Ein eigenes Konzept gehört dazu 

Bei dem "Schulbanker" gehe es darum, eine eigene Bank samt Name und Konzept zu entwerfen und sie wie im echten Leben zu managen. Dazu gehöre unter anderem, Investitionen zu tätigen, seine Zinsen innerhalb der Bank festzulegen oder Aktien zu kaufen, die sich am echten Börsenwert orientieren, so Luz.

Außerdem treffe man auch Entscheidungen über Mitarbeiterqualifikationen, wie zum Beispiel Aufwendungen für Fortbildungen. Zudem könne man auch Ausgaben für Marketingmaßnahmen – etwa für Werbung in sozialen Netzwerken – festlegen, ergänzt Seifert. Alle Optionen, die man für seine Bank auswählt, werden dann mit Ablauf eines Geschäftsjahres in ein System eingetragen und vom Veranstalter ausgewertet und mit Punkten versehen.

Die Bank von Luz und Seifert heißt "KÖ-Bank". Dies stehe für "Königlich ökonomische Bank", erläutern die beiden Schüler. Aktuell befinde sich das Team der Gymnasiasten auf dem zweiten Platz ihres Marktes, was die beiden sehr freue. Gerne investiere die "KÖ-Bank" in verschiedene Werbemaßnahmen, wie zum Beispiel einen Schulbericht auf der Homepage des Gymnasiums. Auch habe das Team ein eigenes Logo erstellt und das Corporate Design ihrer Bank festgelegt.

Auf die Frage, was die Motivation gewesen sei, bei dem "Schulbanker" mitzumachen antwortet Seifert, es sei eine sehr gute Erfahrung fürs Leben und nützlich, "sich schon jetzt intensiv mit dem Thema Geld und Banken auseinanderzusetzen".

Luz ergänzt: "Wenn man sich für das Thema interessiert, dann macht es viel Spaß, etwas selbst zu gestalten und im Wirtschaftsleben aktiv mitzuwirken. Es lohnt sich definitiv mitzumachen." Natürlich hoffe das Team, ins Finale zu kommen, wie eine andere Mannschaft des Gymnasiums im vergangenen Jahr. Genug Motivation sei auf jeden Fall da, schmunzeln die Schüler.

Martin Seifert (links) und Benjamin Luz hoffen, beim Planspiel "Schulbanker" mit ihrem Team ins Finale zu kommen. Foto: Semenescu