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Maria von Linden Calw Gymnasium

Augen, Muskeln und Ohren aus neurologischer Sicht

Erstellt von Sophie Ebersbach |

Calw-Stammheim. Schüler aus den Biologieleistungskursen der zwölften Klasse des Maria von Linden- Gymnasiums (MvLG) besuchten jüngst – und freilich vor der Corona-Quarantäne – das Schülerlabor der Universität Tübingen.

Die Schüler des Biologiekurses von Stefanie Glaser fuhren an einem Tag nach Tübingen, am nächsten folgten die Schüler von Christian Grube. Die Jung-Biologen befassten sich an beiden Tagen mit der Neurologie, also der Wissenschaft vom Aufbau und den Funktionen des Nervensystems.

 

Nach einer kurzen Besprechung über den Tagesablauf und die geltenden Corona-Maßnahmen, wurde der Kurs in Kleingruppen von jeweils drei bis vier Schülern eingeteilt. In diesen Konstellationen wurden die Schüler dann von den Gruppenleitern in die einzelnen Versuchsräume gebracht. Den gesamten Vormittag verbrachten sie damit, sich das Grundwissen zum Thema anzueignen und mit den Experimenten zu beginnen. Nach der Mittagspause bereiteten die Kleingruppen noch Präsentationen vor.

Die erste Gruppe beschäftigte sich mit der sogenannten Hörakustik – mit dem Aufbau des Ohrs und den verschiedenen Frequenzen hoher und tiefer Töne. Ein Hörtest bei Menschen verschiedenen Alters brachte die Erkenntnis, dass man mit zunehmenden Alter sehr hohe Töne kaum noch wahrnehmen kann.

 

Mit dem peripheren Sehen beschäftigte sich die zweite Gruppe. Peripheres Sehen bedeutet so viel wie die Wahrnehmung in unterschiedlichen Bereichen des Gesichtsfeldes, also jene, die sich am Rand des Blickfeldes befinden. Mithilfe von bunten Stiftkappen wurde das Sehen der Schülerinnen getestet. Sie fanden dabei heraus, dass man die Farbe Blau am Rand des Blickfeldes früher wahrnimmt, als etwa die Farben Grün und Rot.

Gruppe drei hatte das Themenfeld Blickbewegung wortwörtlich im Blick. Untersucht wurden hierbei die Bewegungen der Iris und der Pupille unter verschiedenen Umständen. Beispielsweise schauten die Probanden die Abbildung eines Hamburgers mit Pommes deutlich öfter an, als ein gegenübergestelltes Bild von einem Salat. Auch die Reaktionszeit und Aufmerksamkeit des Menschen wurde von einer Gruppe untersucht. Sie maßen die Reaktionszeit mithilfe eines Versuchs: Eine Person hält ein Lineal senkrecht über der Hand einer anderen und lässt dieses ohne Vorwarnung fallen. Die Versuchsperson muss daraufhin versuchen, das Lineal so schnell wie möglich mit der Hand zu fangen.

Stoppt man die Zeit vom Loslassen des Lineals bis zu dem Zeitpunkt, an dem es gefangen wird, erhält man die Reaktionszeit. Die Schüler wiederholten diesen Versuch einmal mit und einmal ohne Ablenkung. Die Ergebnisse bewiesen, dass die Reaktionszeit des Menschen von der Aufmerksamkeit abhängt. Je mehr die Testperson abgelenkt war, desto später fing sie das Lineal.

Muskeln reagieren auf elektrische Reize

Mit der sogenannten Elektro-Myographie, kurz EMG, befasste sich die fünfte und letzte Gruppe. Elektro-Myographie ist eine Methode, bei der die elektrischen Reize, die die Muskelbewegung erzeugen, gemessen und grafisch dargestellt werden.

Der Muskel im Zeigefinger einer Schülerin wurde – ähnlich wie bei einem EKG – mit Elektroden beklebt, um die elektrischen Reize sowie die Muskelaktivität zu untersuchen. Nach einigen Versuchen und Bewegungen bewiesen die Schülerinnen, dass die Muskeln im Körper durch elektrische Reize bewegt werden.

Am Nachmittag stellte jede Gruppe ihr Thema und die Experimente dem Rest des Kurses vor. Die Schüler tauschten außerdem auch ihre Ergebnisse und Feststellungen untereinander aus.

Die Schüler des Bio-Leistungskurses des Maria von Linden-Gymnasiums machte vor Kurzem einen Ausflug zu einem Labor der Universität Tübingen. Foto: Schule