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Maria von Linden Calw Gymnasium

10. Berufsinfobörse am MvLG wieder ein großer Erfolg

Erstellt von Sandra Graf |

Knapp 80 interessierte Schülerinnen und Schüler trotzen der Kälte- und Grippewelle bei der Berufsinfobörse am MvLG

 

Calw-Stammheim. Bereits zum zehnten Mal fand am 27. Februar 2018 die Berufsinformationsbörse am MvLG statt. Doch anstatt sich für das Jubiläum etwas Besonderes auszudenken, setzte der Arbeitskreis Beruf als Organisator der Veranstaltung auf die bewährte Tradition bei der Planung und beim Ablauf der Veranstaltung. Um den Schülerinnen und Schülern frühzeitig eine Orientierung in Sachen Berufswahl zu bieten, lud der Arbeitskreis Vertreter bestimmter Berufe und Berufsfelder ins Foyer der Schule ein, die an Kleingruppentischen von ihrem beruflichen Alltag, ihrer Aus- und Weiterbildung erzählten und alle Fragen der Schüler beantworteten. Wie bereits in den letzten neun Jahren stand somit die direkte Begegnung von Jugendlichen und Berufstätigen im Zentrum der Veranstaltung. 

Knapp 80 interessierte Schülerinnen und Schüler trotzten der eisigen Kälte und nahmen den abendlichen Weg an die Schule auf sich, um sich in Sachen Berufswahl zu informieren. Von einer Zahnärztin, die als Jugendzahnärztin am Landratsamt im Calw tätig ist, erfuhren sie alles Wissenswerte über das Studium der Zahnmedizin und nahmen die Erkenntnis mit, dass der Weg eines Zahnarztes nicht zwangsläufig in die eigene Praxis führen muss, sondern es viele weitere Tätigkeitsfelder gibt. Ein Journalist, Sänger und Schauspieler, der letztes Jahr im „Tatort Calw“ zu sehen war, begeisterte seine Zuhörer mit Erzählungen von der Vielseitigkeit seiner Arbeit. „Von diesem Referenten habe ich am meisten mitgenommen, man hat ja sozusagen gleichzeitig Einblick in drei verschiedene Berufe bekommen. Alles hörte sich sehr spannend an“, so eine begeisterte Schülerin. „Den Bereich des Sportjournalismus finde ich besonders spannend“, schwärmte ein anderer Schüler, der ebenfalls an diesem Tisch Platz genommen hatte. 

Ein Softwareentwickler der Stuttgarter Cenit AG beschrieb interessierten Schülern seine Tätigkeit. Entgegen dem typischen Klischee, dass sich für Berufe in diesem Feld nur Jungs interessieren, waren doch auch einige Mädchen beim Referenten zu Gast. Ähnlich verhielt es sich bei einer Kindheitspädagogin, die überraschenderweise in einer Runde nur Jungs bei sich sitzen hatte. Diesen und anderen berichtete sie von ihrer Tätigkeit und ihrem Studiengang der frühkindlichen Bildung und Erziehung. Mit teilweise sehr konkreten Fragen kamen die Schüler an den Tisch des Deutschen Roten Kreuzes Calw, an dem ein Notfallsanitäter und Ausbilder sowie eine Auszubildende in diesem Beruf Platz genommen hatten. Die Fragen der Schüler kreisten vor allem um die Bedingungen und Voraussetzungen für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), allerdings lauschten sie auch gespannt den Ausführungen und Alltagserfahrungen der beiden Referenten. 

„Es gibt ca. 7000 Sprachen auf der Welt, aber ich spreche leider nur acht davon“. Diese Aussage stammt von einer Studentin der Empirischen Sprachwissenschaft, die begeistert von ihrem Studium berichtete und ihren Zuhörern natürlich unter anderem erklären musste, wie man acht verschiedene Sprachen lernt und spricht. Wie jedes Jahr waren auch wieder ehemalige Schüler unter den Referenten. Ein Student der technisch orientierten BWL berichtete Interessierten von den genauen Voraussetzungen und Inhalten des Studiums. Eine DH-Studentin mit dem Schwerpunkt Dienstleistungsmanagement bei der Firma IBM berichtete im Anschluss der Veranstaltung, dass vielen Schülern die Unterschiede der verschiedenen Studienformen nicht ganz klar seien. Hier konnte sie selbstverständlich Abhilfe schaffen und vor allem die Besonderheiten des dualen Studiums erläutern, sowie die Ausbildungsmöglichkeiten ihrer Firma aufzeigen. 

Auch rein technisch orientierte Studiengänge und Berufsfelder waren vertreten: Eine Studentin der Medizintechnik berichtete von ihrem Studiengang, der sich in erster Linie mit der Anwendung von ingenieurwissenschaftlichen Prinzipien auf dem Gebiet der Medizin beschäftigt. Eine Systemintegratorin, die bei der Firma Bosch beschäftigt ist, musste ihren Zuhörern zunächst auch erklären, was sich hinter dem Studiengang der technischen Kybernetik und dem Technologiemanagement verbirgt, erklärte dann aber vielen Interessierten von den Inhalten ihrer Tätigkeit. 

„Darunter konnte ich mir überhaupt nichts vorstellen, deshalb wollte ich zuerst gar nicht an den Tisch gehen. Dann habe ich mich umentschieden und sehr interessante Infos erhalten.“ Dies war die Erfahrung eines Schülers, der am Tisch eines Projektleiters der Stuttgarter CENIT AG zu Besuch war. Der vielseitige Referent konnte nicht nur von seiner aktuellen Tätigkeit berichten, sondern auch von seiner Ausbildung zum Fachinformatiker und seinem Bachelor-Studium der Informatik und Automatisierungstechnik. Ebenso vielseitig ging es am Tisch des evangelischen Pastors der Gemeinde Stammheim zu. Er konnte nicht nur von seiner aktuellen Tätigkeit und dem Studium der Theologie erzählen, sondern ist im ersten Beruf Diplom-Umweltingenieur. So erläuterte er den Zuhörern unter anderem die Gründe, weshalb er sich dazu entschied, seinen zuerst gelernten Beruf nicht weiter auszuüben, sondern sich dem Theologie-Studium zu widmen. Beide Referenten zeigten den Schülern somit, dass berufliche Karrieren nicht immer geradlinig verlaufen müssen und konnten so sicherlich manchen Schülern die Angst nehmen, dass man eine einmal getroffene Entscheidung nicht mehr ändern kann. Stattdessen wurde bei beiden deutlich, dass auch nach einer ersten Ausbildung immer die Möglichkeit besteht, sich nochmals neu zu orientieren oder erworbene Kenntnisse auf einem völlig anderen Gebiet weiterzuentwickeln.

Da den Schülerinnen und Schülern bereits im Vorfeld bekannt war, welche Berufe vertreten waren, gingen viele zielgerichtet vor und suchten sich zwei, bis drei für sie interessante Tische aus. Die meisten Schüler gingen mit positiven Eindrücken nach Hause und hatten den Eindruck, nützliche Informationen zum Thema Berufsfindung erhalten zu haben: „Zuerst wollte ich gar nicht hingehen, weil es auch so kalt war. Aber im Nachhinein bin ich froh, dass ich hier gewesen bin. Ich habe viele wichtige Informationen erhalten.“ Und wenn es schon nicht zum Finden des Traumberufes beigetragen hat, dann konnte zumindest das Ausschlussverfahren angewandt werden: „Ich weiß jetzt wenigstens, was ich nicht machen will!“, kommentierte ein Schüler seinen Besuch der Infobörse. „Für mich persönlich gab es zu viele technische Berufe und zu wenig soziale - schade. Aber vielleicht ist im nächsten Jahr mehr davon dabei, dann gehe ich einfach nochmal hin!“. Der Arbeitskreis Beruf wird sich Mühe geben, diesen Wunsch im nächsten Jahr zu erfüllen, wenn voraussichtlich im Februar 2019 die nächste Berufsinformationsbörse stattfinden wird. 

Gute Gespräche fanden an den Gruppentischen statt.