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Maria von Linden Calw Gymnasium

"Ausgerechnet Diebe retten das Königreich", Zeitungsbericht über das Musical "Max und die Käsebande"

Erstellt von Roland Stöß |

„Das war Käse“.  Wer nun Negatives denkt, liegt total falsch. Im Maria von Linden Gymnasium (MvLG) wurde ein schier unglaubliches Stück der Kriminalgeschichte um das beliebte Milcherzeugnis aufgeführt. Hunderte von begeisterten Zuschauern wurden Zeugen bei Peter Schindlers lustigem wie spannendem Kindermusical  "Max und die Käsebande". 

Im Königreich Käsien haben Al Mascarpone, ein echter Mafioso sowie dessen Handlanger Rolly Harzer bösartig das Regiment übernommen. Den Käsekönig Kurt entmachten sie, die Prinzessin Mozzarella sperren sie ins Gefängnis gesperrt. Molly Appenzell und ihre Käserkollegen fürchteten zurecht die gemeinen Pläne der geldgierigen Ganoven. Diese zwangen ihre Arbeiterkolonne zur Herstellung von fadem Einheitskäse statt herzhaftem Parmesan und leckerem Chester! Für das überraschende Happy-End sorgte ausgerechnet der Käsedieb Max und seine Käsebande. War es doch vorher diese Gaunertruppe, die in Käsien ein Schlaraffenleben führte, in dem sie fröhlich ihren käsigen Lebensunterhalt zusammenklaute. Gemeinsam mit den ordentlichen Käsern war man stark und es gelang, die Gangster zu besiegen. Die Prinzessin konnte das Königreichs übernehmen. 

Beim kurzweiligen Schauspiel kamen dem Zuschauer einige Parallelen aus der heutigen Zeit bekannt vor. So wurde fad schmeckender Einheitskäse zur Profitmaximierung in Massenproduktion hergestellt. Wie sang der Chor?  „Einheitskäse ist der Hit – igitt igitt igitt. Er schmeckt wie warmer Pappkarton – liegt im Magen wie Beton“. Was alles noch bitterer machte: Die Herstellung erfolgte mit ausbeuterischen Arbeitsbedingungen für die pausenlos rührenden und schuftenden Akkordarbeiter. Doch am Ende siegte die Liebe zum vielfältigen Käsegeschmack. 

Die Moral von der Geschicht: Selbst wenn eine Situation ausweglos erscheinen mag, lässt Zusammenhalt und Verbrüderung mit Anderen Unglaubliches entstehen. Gerade dann, wenn man gemeinsam für bestimmte Werte kämpft, kann das Gute siegen. 

Wie es sich für ein Musical gehört, standen die herrlich zelebrierte Musik, der prägnante Chorgesang sowie die treffsicheren szenischen und choreografischen Darstellungen im Vordergrund. Die beiden MvLG-Lehrerinnen Elisabeth Zaia und Kathrin Basedau führten ihre begeisternden Kinder aus den Klassen 5 bis 7 zu wahren künstlerischen Höchstleistungen. Damit nicht genug. Es waren noch viel mehr Menschen für den tollen Erfolg vor vollen Rängen maßgebend. Schulleiterin Birgit Scholl dankte den Vielen, die im Hintergrund schufteten, um ein solches Mammutprojekt möglich zu machen. War doch auch für Bühnenbild, Kulissen, Requisiten,, Kostüme, T-shirt Druck („Alles Gauner“), Licht, Sound, Maske, Frisuren, Plakatbild und -gestaltung, Souffleusen, PR, Probewochenende, der PR, Bühnenaufbau zu sorgen. Last, but not least dankte man den eigenen Eltern, die viele zusätzliche Fahrdienste zu den Proben zu leisten hatten. 

Verdienten Beifall ernteten die jungen Hauptakteure; die jungen Schauspieler, die Molly Appenzell, Seppi Blauschimmel, Francois Camambert, Luigi Parmaigiano, Jacky Chester, Antje Edamer , Al Mascarpone und Rolly Harzer sowie die Käsebande Max, Pit, Manni und Olaf mimten. In ihren Rollen glänzten die jungen Künstler durch eindrucksvolle Solistenparts . Die Soli der Käser entsprachen ihren Herkunftsländern (Ländler, Musette-Walzer, Tarantella). Die Käsebande besang immer wieder das schwungvolle, ohrwurmverdächtige Erkennungslied. Die Milchbande rührte zu müden monotonen Rhythmen. Der herrlich präsente Kinderchor überzeugte mit herzerfrischenden Gesangseinlagen und Rhythmen aus verschiedensten Musikrichtungen. Mit der Unterstützung des Chores rieb sich Max während eines heißen Rock 'n Roll mit Harzer Roller ein. 

Musik und Text waren auf einmalige Weise miteinander verwoben. Dafür sorgte auch die wunderbare, schul-eigene Band, die durchgehend mit großem  Können für Staunen sorgte. Nina Schaible (Violine), Katharina Rexer (Querflöte), Tobias Rink (Cello), Anabel Zielinki (Klavier), Bela Breton (E-Bass) und Fabian Pütz (Drums) heimsten zurecht verdienten Sonderapplaus ein.

Die Schüler legten sich bei der Aufführung von "Max und die Käsebande" mächtig ins Zeug.