Der Schriftsteller Urs Fiechtner besuchte den Seminarkurs Geschichte
Am Montag, 27. November 2017, besuchte der Schriftsteller und Menschenrechtsaktivist Urs Fiechtner den Seminarkurs Geschichte. In seinem Vortrag „Glaube, Ideologie und Menschenrechte: auf dem Weg zurück ins Mittelalter?“ spannte das langjährige Mitglied von amnesty international einen weiten historischen Bogen von den Anfängen des Islam über die konfliktreiche Kolonialpolitik im Mittleren und Nahen Osten sowie in Afrika bis hin zu heutigen politisch-religiösen Auseinandersetzungen, deren Auswirkungen wir in Form des internationalen Terrorismus und der Flüchtlingsproblematik zu spüren bekommen.
Er machte deutlich, wie einfach es ist, für mächtige politische Interessengruppen, fundamentale Ideologien und Religionsauffassungen zu instrumentalisieren, die die Sehnsucht vieler Menschen auf einfache Antworten und Lösungen stillen und ihnen in einer zunehmend komplexer werdenden Welt vermeintlichen Halt bieten.
Obwohl sich die Situation der Welt in puncto Menschenrechte in den letzten Jahren wieder dramatisch verschlechtert hat, ein Hoffnungsschimmer bleibt, so Fichtner: das Erstarken der Zivilgesellschaften in den einzelnen Ländern, die auf diese Ungerechtigkeiten hinweisen und sich ihnen entgegenstellen.
Markus Leukam
