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Maria von Linden Calw Gymnasium

"Container ersetzen Klassenzimmer", Bericht über den geplanten Umbau am MvLG

Erstellt von Bianca Rousek |

Rund 12,2 Millionen Euro sollte die Sanierung des Maria von Linden-Gymnasiums (MvLG) eigentlich kosten. Doch schon jetzt, Monate vor Baubeginn, wird klar, dass sich die Kosten auf 13,5 Millionen Euro erhöhen könnten. Und: Einige Klassenräume werden drei Jahre lang in Container verlegt.

 

Calw-Stammheim. Die mit Abstand größte Schule Calws wird von 2019 bis 2022 umfassend saniert. Immerhin hat das Hauptgebäude schon fast 40 Jahre "auf dem Buckel" – ohne größere Erneuerungen. Der Ortschaftsrat Stammheim, der Bau- und Umweltausschuss und schließlich der Gemeinderat werden in ihren nächsten Sitzungen darüber entscheiden, ob sie der Generalsanierung in drei Bauabschnitten, den Kosten sowie der Vergabe der Projektsteuerungsleistungen an das "Büro Klotz und Partner" aus Stuttgart zustimmen.

Insgesamt war für das Vorhaben am MvLG eine Summe von 12, 205 Millionen Euro eingeplant. Jedoch könne es laut der Sitzungsvorlage durchaus passieren, dass die Kosten auf rund 13,5 Millionen Euro steigen. Größtes Risiko hierbei seien die stark steigenden Baupreise. Aber auch mögliche Schadstoffe, die bei den Arbeiten gefunden werden könnten, sowie eventuell steigende Baunebenkosten würden die Gesamtsumme weiter in die Höhe treiben. Weitere Risiken in Sachen Kostenerhöhung: die technische Ausstattung, die das MvLG "smart" machen soll und die flächendeckende Lüftungsanlage.

"Für letztere wird derzeit geprüft, ob eine weitere Fördermöglichkeit besteht, falls als Nebeneffekt erhöhte Standards der Energieeffizienz erreicht werden", ist dazu in der Sitzungsvorlage zu lesen.

Für die Projektsteuerungsleistungen, also Kosten- und Terminkontrolle, Vertragsgestaltung und vieles mehr hatte die Stadt bereits Angebote eingeholt. "Das ›Büro Klotz und Partner‹ aus Stuttgart hat hierbei das wirtschaftlichste Angebot abgegeben und kann aufgrund zahlreicher Erfahrungen bei Hochbauprojekten in Calw sogleich eine Vielzahl positiver Eigenreferenzen vorweisen", steht in der Vorlage. Diese Arbeiten würden bis 2022 mit 206 000 Euro netto zu Buche schlagen.

Nun zu den Neuigkeiten, die die Schüler direkt betreffen: Denn natürlich können sie während der Sanierung nicht, beziehungsweise nicht dauerhaft, in ihren bisherigen Klassenzimmern unterrichtet werden. Man könne von einem durchschnittlichen Bedarf von rund 16 Räumen ausgehen, "zuzüglich Nebenräumen, Nebenflächen, Infrastruktur und Erschließung", steht in der Vorlage.

Um diesem Bedarf gerecht zu werden, soll während der Bauzeit von rund drei Jahren ein Gebäude aus Containermodulen entstehen. Drei Stockwerke, eine Grundfläche von 40 mal 15 Metern, alle notwendigen Anschlüsse, direkte Anbindung an die Schule. Geplant ist, diesen Containerbau auf dem Parkplatz vor der Gemeindehalle aufzubauen.

Großteil muss EU-weit ausgeschrieben werden

"Dieser steht dann für die Bauzeit nicht als Parkierungsfläche zur Verfügung", heißt es in der Sitzungsvorlage. Doch wohin mit den ganzen Autos, wenn eine Veranstaltung in der Gemeindehalle stattfindet? "Der Parkplatz vor der Halle ist ohnehin sehr klein. Er macht nicht den spürbaren Unterschied", wiegelt Oberbürgermeister Ralf Eggert ab. "Die zahlreichen, nahen Parkplätze beim Freibad stehen ja zur Verfügung."

Die Container sollen gleich vom Sanierungs-Anfang an, im Sommer 2019, aufgestellt werden, damit der Gebäudeteil, den der erste Bauabschnitt betrifft, geräumt werden kann. Schon im kommenden Frühjahr muss daher die Ausschreibung veröffentlicht werden.

"Parallel werden dann auch die Bauleistungen des ersten Bauabschnitts der Sanierungsmaßnahme ausgeschrieben", steht in der Vorlage. Rund 80 Prozent des Projekts müssen EU-weit ausgeschrieben werden, weil sie einen bestimmten Grenzbetrag überschreiten. Übrigens: Die Kosten für die Container sind bereits in der Gesamtsumme enthalten.

Das dreistöckige Containergebäude soll auf dem Parkplatz vor der Gemeindehalle stehen. Grafik: Stadt Calw