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Maria von Linden Calw Gymnasium

"Drei Lehrer verabschieden sich in den Ruhestand", Zeitungsartikel im Schwarzwälder Boten

Calw-Stammheim. Das Ende eines Schuljahres bedeutet für eine Schule auch immer, sich von lieb gewonnenen Kollegen verabschieden zu müssen, die in den Ruhestand starten. Uwe Siegert, Andrea Schuler und Susanne Thoms vom Maria von Linden-Gymnasium (MvLG) freuen sich nun auf mehr Zeit für sportliche Aktivitäten und Zeit für ihre Familien.

Siegert bereicherte das MvLG zehn Jahre lang, er unterrichtete die Fächer Sport und Mathematik. "In diesen Jahren motivierte er die Schüler mit seiner freundlichen und optimistischen Art, sich mit den mathematischen Feinheiten auseinanderzusetzen und unterstützte auch dort, wo dieses Vorhaben nicht so gelingen wollte", heißt es in einer Mitteilung der Schule. Sein zweites Standbein, Medienberater im Kreismedienzentrum Böblingen, habe ihm dabei sicher auch geholfen, da er in den Unterricht direkt die Vorteile, aber auch die Gefahren von digitalen Medien einfließen lassen konnte.

Schulleiterin wünscht erlebnisreichen Ruhestand

So sei er ganz nah an der Lebenswelt der Schüler gewesen. Auch wenn der Spagat zwischen beiden Dienstverpflichtungen, einmal Lehrer am MvLG, zum anderen Berater im Kreismedienzentrum, nicht immer ganz leicht schien, brachte er sich dennoch mit Freude ins Kollegium ein, um beim gemeinsamen Volleyball-Spielen, bei Skiausfahrten und ähnlichen Aktionen das Miteinander zu genießen.

 

Schuler verlässt das MvLG nach 17 Dienstjahren. Zuvor unterrichtete sie in einem beruflichen Gymnasium in Stuttgart, doch die kürzere Fahrzeit war für sie ein gutes Argument für einen Wechsel ans MvLG. "Seit 2002 weihte sie die Schüler in die Schönheit der deutschen Sprache, aber auch der Englischen ein", ist in der Mitteilung zu lesen. Von dem Anfangsunterricht in Klasse 5 bis hin zum Abitur – Schuler habe alle Klassen gerne begleitet und es sei ihr gelungen, in jeder Altersstufe die notwendigen pädagogischen und didaktischen Anforderungen umzusetzen.

Jüngere Kollegen begleitete sie in den Klassenlehrerteams und diente diesen als Orientierung für die Klassenführung, eine zielführende Kommunikation mit den Eltern und einem wertschätzenden Umgang mit den Schülern.

Auch in der Ausbildung der Fachkollegen tat sich Schuler hervor. Jahrelang begleitete sie die Referendare als Mentorin und half mit ihrer Rückmeldung bei der Weiterentwicklung. Bereits zwei Jahre nach ihrem Wechsel ans MvLG wurde sie in den Personalrat gewählt und war bis zu diesem Schuljahr ständiges Mitglied desselben. "Auch wenn die Teams wechselten, Schuler war stets ein fester Bestandteil, immer ansprechbar und einsatzfreudig." Mit großer Aufmerksamkeit habe die Lehrerin die Entwicklungen auf Schulleiterebene verfolgt, um auch hier im Sinne des Kollegiums sowohl positive als auch kritische Dinge anzumerken. Kraft für all dies tankte sie in der Natur, beim Wandern oder beim Fahrradfahren. Am liebsten ist sie draußen und betätigt sich sportlich. Schuler freut sich nun auf mehr Zeit mit ihrer Familie, mit ihren drei Enkelkindern und auf das Reisen außerhalb der Ferien.

Mit Thoms verliert das MvLG den "Erklärbär", wie die diesjährigen Abiturienten sie liebevoll nannten. "Mit unermüdlicher Geduld und einem Lächeln auf den Lippen erläuterte und veranschaulichte sie biologischen Abläufe so lange, bis sie wirklich jeder Schüler verstanden hatte", heißt es vonseiten der Schule. Insgesamt 32 Jahre lang prägte sie die Schule mit ihrer Lehrerpersönlichkeit. Zunächst war sie eine von zwei weiblichen Kolleginnen, die die Mädchen in Sport unterrichteten. Die Unterrichtsverpflichtung für Biologie folgte etwas später. Ihre Leidenschaft für Sport und Biologie zeigte sich auch in ihrer Bereitschaft, den Schülern außerhalb der Schule diese Fächer erlebbar zu machen. Insgesamt zwölf Mal habe sie Schüler ins Skischullandheim und in die Alpen nach Südtirol begleitet, um vor Ort die sportliche Betätigung mit der Begeisterung für Flora und Fauna zu kombinieren. Sie selbst merkte dabei an, wie sie im Laufe der Jahre von den jüngeren Kollegen profitiert habe: Hätte in früheren Jahren die Devise gegolten, in den Alpen Geröllfelder zu umgehen, habe ein junger Kollege den Schülern gezeigt, wie man Geröllfelder mit viel Spaß durchqueren kann. "Seitdem bin ich auch immer mitten durch", sagt Thomas und lacht. Als sich 2002 die Stützpunktschule Meeresbiologie am MvLG etablierte, war Thoms bei dem Aufbau des meeresbiologischen Stützpunkts in der Nähe von Girona, Katalonien, dabei. 18 Jahre lang begleitete sie Schüler auf Studienfahrt ins 1300 Kilometer entfernte Spanien, 13 Mal bildete sie vor Ort Schülermentoren aus. Das bedeutet: insgesamt mehr als 40 000 Kilometer im Bus, in dem in der Regel mit Schülern an Bord an Schlafen nicht zu denken war. Nun sei geplant, mit ihrem Ehemann per Rad die Welt zu erkunden und sich der Familie und den Enkelkindern widmen zu können.

Die Schulleiterin, Birgit Scholl, dankte den drei Kollegen für ihren außerordentlich großen Einsatz für die Schüler sowie die Fächer und wünschte allen einen gesunden, erlebnisreichen Ruhestand, der bei allen mit großer Aktivität verbunden sein wird.

Andrea Schuler, Uwe Siegert und Susanne Thoms gehen in den Ruhestand. Foto: Müller