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Maria von Linden Calw Gymnasium

"Filmmusik zieht sich durch das ganze Programm" - Bericht über das erste Orchesterkonzert am MvLG

"Filmmusik zieht sich durch das ganze Programm", Bericht im Schwarzwälder Boten am 28.03.2017 von Roland Stöß

Calw-Stammheim. Das Orchester-Konzert im Maria von Linden Gymnasium (MvLG) Stammheim verdeutlichte eindrucksvoll, wie wichtig Musik für die Menschen jeglichen Alters ist. In einem voll besetzten Foyer übertrug sich das positive Gefühl der musizierenden Schüler auf die Zuhörenden

Es heißt, was man gut macht, macht man gerne – was man gerne macht, macht man gut. 120 Schüler, in vier Ensembles aufgeteilt, demonstrierten vor vollen Rängen, wie sich "gut und gerne" in Tönen und Liedern anhören. Die beiden Lehrkräfte Verena Bechtold und Michael Hochsprung durften am Ende stolz sein auf ihre kleinen und größeren Künstler.

Die Kinder aus der Klassenstufe 5 begannen. Diese setzten nach "Star Wars" und "Oh when the Saints" einen Wunschtitel drauf: "Pirates of the Carribbean". Das Publikum staunte über das gut funktionierende Zusammenspiel. Haben doch alle erst vor sieben Monaten mit dem Spiel auf dem Instrument begonnen.

Alles unter dem Licht betrachtet, welches sich aus den Grundsätzen und dem Leitbild der Schule in Stammheim herleitet. Bewusst schaut man darauf, das Gemeinsame zu fördern. Es ist erklärter Wille, die Kreativität zu fördern und Freude an künstlerischer Betätigung zu wecken. Dieser Orchesterabend verdeutlichte mit seinen Beiträgen, was damit gemeint ist.

Ob Klarinette, Querflöte, Posaune, Trompete, Kornett, Horn, Saxofon, um nur einige zu nennen, alles wird im MvLG in Kooperation mit der Calwer Musikschule gelehrt. Die jungen Schüler entscheiden sich, so Schulleiterin Birgit Scholl, zum Schuljahresbeginn in einer Bläserklasse den gymnasialen Werdegang zu starten.

Bei manch jungem Protagonisten Leuchten der Freude erkannt

Dort wird darauf geachtet, dass alle auf dem gleichen Level beginnen – nämlich mit null Kenntnissen. Das Ergebnis konnte sich hören lassen. Bei manch jungem Protagonisten wurde dann auch ein Leuchten der Freude und des Stolzes in den Augen erkannt, sobald der Schlusston gesetzt war.

Die Bläserklasse 6 brillierte mit verschiedenen Stilrichtungen. Ob mit dem "Final Countdown" oder einem Superhit von Phil Collins, alles war von schönen Harmonien, die zwischen den vielen Instrumenten herrschte, geprägt. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt am Abend wurde aus dem Publikum der Ruf nach einer Zugabe laut.

Nach der Klasse 6 ist im MvLG nicht Schluss. Die Gemeinschaft danach heißt Jugendorchester. Dieses, geleitet von Verena Bechtold, startete mit heißen Rhythmen zu Katy Perrys "Firework", um anschließend ein Feuerwerk der Endorphine abzubrennen. Manchen im Publikum könnte es gereizt haben, mit seiner Stimme das "Hoch auf uns" mit zu begleiten. Den gemeinsamen Sturz in die Tiefe mit Superagent 007 James Bond konnte man bei "Skyfall" mitfühlen.

Wer dann ab der 9. Klasse immer noch Lust hat, mitzumachen, wird bis zum Abitur als Mitglied des Bloody-Mary-Orchesters sein Hobby ausüben. Es sind viele Schüler, die dieses Angebot annehmen. Und diese legten dann auch richtig los.

Ein von allen Gruppen gemeinsam intoniertes "Y.M.C.A." erzeugte einen gigantischen Sound. Mehr als 100 Bläser füllten die Bühne. Der große Beifallssturm war Lohn für die gelungene Interpretation. Dynamisch, zuweilen gefühlvoll präsentierte sich das Bloody-Mary-Orchester im zweiten Teil. Nach drei schwungvollen Titeln dirigierte Michael Hochsprung sein Team zur Höchstleistung. Die Filmmusik zu Harry Potter und Avatar waren schon in die Kategorie anspruchsvolle Musikkunst einzustufen. Inbrunst und Leidenschaft übertrugen sich von Dirigent auf sein Orchester.

Emotional wurde es zum Ende. Es galt, die Schüler, die bald mit dem Abitur in der Tasche das MvLG verlassen, würdig zu verabschieden. Hochsprung hatte für die Noch-Gymnasiasten neben einer kleinen lustigen Bilderpräsentation ein Überraschungsgeschenk parat. Die zukünftigen Schulabgänger ließen sich nicht lumpen. Sie spielten ihrem Coach ein eigens für ihn und diesen Moment einstudiertes Lied vor.

Gerührt nahmen sich Lehrer und Schüler unter dem gewaltigen Abschlussbeifall in den Arm. Letztendlich machte genau dieser Moment deutlich: Hier arbeitet man gut zusammen, weil man gerne zusammen arbeitet. Oder anders gesagt: Man arbeitet gerne zusammen, weil man gut zusammen arbeitet.