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Maria von Linden Calw Gymnasium

"Gesang erzeugt magische Schwingungen", Zeitungsartikel über das Weihnachtskonzert am 13.12.2019

Erstellt von Roland Stöß |

Weihnachtskonzert - Maria von Linden-Gymnasium gestaltet Musikabend mit faszinierender Leichtigkeit In Deutschland wünscht man sich traditionell »fröhliche Weihnachten«. Viele Menschen in der Calwer Stadtkirche bekamen am Freitagabend eine Ahnung davon, was das konkret bedeuten kann.

Calw (rs). Dem besonderen Anlass gedankt, ging es zwar besinnlich zu. Doch überzog eine wunderbare Leichtigkeit sowie faszinierende Fröhlichkeit diesen besonderen Musikabend. Am Ende waren alle begeistert und jubelten mit frenetischem Applaus den singenden und spielenden Akteuren zu. In den oberen Rängen In der Calwer Musikszene haben die Weihnachtskonzerte des Maria von Linden-Gymnasiums (MvLG) zwischenzeitlich einen oberen Rang in Beliebtheitsskala erworben. Man erinnert sich zu gerne an das vergangene Jahr. Dort reiste nach zwei erfolgreichen Gastspielen zu Hause das große Ensemble nach Toul (Frankreich), um in der dortigen Kathedrale zu konzertieren. Nun präsentierte sich die Stammheimer Schule erneut von ihrer besten musikalischen Seite. Das Bläserensemble unter der Leitung von Michael Hochsprung eröffnete den Ohrenschmaus mit vier sauber gespielten Interpretationen zum Advent. Herzliche Freude bereiteten die Jüngsten des Unterstufenchores mit Elisabeth Zaia. Annähernd 40 singende Schulfrischlinge heimsten sich einen besonders stürmischen Schlussapplaus ein, nach dem die letzten Klänge des Welthits »„Feliz Navidad« verstummt waren. Mit ihrem Konzertprojekt sprengte die musikalische Leiterin Stefanie Strobel im wahrsten Sinne des Wortes Grenzen. Die Musikpädagogin dirigierte ihre Schulchöre sowie den MvLG-Projektchor gedanklich aus dem europäischen Kulturkreis hinaus; direkt nach Südamerika. Gleich zwei Werke des argentinischen Komponisten Ariel Ramirez erfüllten den Kirchenraum mit Gesang aus annähernd 200 Kehlen. Diese Stimmenmacht in der sakralen Umgebung bereitete so manch einem feinfühligen Gast einen wohligen Schauer. Die »Misa Criolla« (kreolische Messe) schrieb der 2010 gestorbene Argentinier Ramirez als religiöses Werk, das die Hoffnung der Menschheit auf eine bessere Welt ausdrücken sollte, das das Leben preist und das für alle Menschen da ist; unabhängig ihrer Glaubensrichtung, Rasse, Farbe und Herkunft. Die Weihnachtskantate »Navidad Nuestra« (unsere Weihnacht) bot die nördlichen Provinzen Argentiniens als Schauplatz für die Geschichte von Maria und Josef. Diese reisten durch die Pampa. Die einzelnen Episoden (Ankündigung, Pilgerfahrt, Geburt, Hirten, Heilige Drei Könige, Flucht) verfasste Ramirez im jeweiligen rhythmischen Charakter eines anderen Tanztypus. Das am Ende ebenfalls stark bejubelte, bolivianische Ensemble Curmi begleitete die monumentale Stimmenschar mit traditionellen, landestypischen Instrumenten wie der Charango (fünfsaitige Gitarre), der Quena (Hirtenflöte), Siku (Panpfeife) und den mit Fell bespannten regionalen Schlaginstrumenten. Mit einem der bekanntesten deutschsprachigen Weihnachtslieder setzte man einen weiteren Höhepunkt an den Schluss.

Die magischen, positiven Schwingungen, die beim gemeinsamen Singen entstehen, drangen spätestens dort bis in manches Zuhörerherz vor, als gemeinsam »Oh Du fröhliche« gesungen und so ein mächtiges Klangbild erzeugt wurde.

Traumhafte Soli

Der lange andauernde Schlussapplaus war Ausdruck der vielen positiven Empfindungen, welche das Publikum in einer bis auf den allerletzten Platz besetzten, proppenvollen Kirche erreichten. Der Lautstärkepegel stieg dann nochmals an, als die traumhaft singenden Solisten Leah Strauss, Nina Schaible, Johannes König, David Maier, Tobias Rink (alle Jahrgangsstufe 12), Lukas Plappert und Ilena Becic (Abitur 2019) die Huldigungen des Publikums sowie eine Blume des Dankes von »ihrer« Rektorin Birgit Scholl entgegen nahmen. Waren alle Solisten schon eine Klasse für sich, verzauberte Domeni Grundel mit seiner lupenrein, kräftigen Tenorstimme das Publikum. Der MvLG-Abiturient 2012 drückte der Vorführung seinen eigenen, brillanten Stempel auf. Der ehemalige Aurelianer und CalvVoci-Sänger verriet dem Schwarzwälder Boten, dass er sich jedes mal freut, wenn ihn seine Heimat ruft und er immer wieder gerne zurück kehrt. Sein Lebensmittelpunkt liegt derzeit in Thüringen.

Eine großartige Gemeinschaftsleistung war das Weihnachtskonzert des Maria von Linden-Gymnasiums. Foto: Stöß