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Maria von Linden Calw Gymnasium

Impressionen und Gedanken zum Austausch mit Montbrison - der Gegenbesuch der Schüler des MvLGs in Frankreich

Erstellt von Daniela Bogenschütz (MvLG), Andreas Kuhn (HHG) |

Nachdem wir Mitte März im Rahmen des Schüleraustausches zwischen Calw (HHG und MvLG) und dem Lycée Beauregard in Montbrison eine sehr bereichernde erste Zeit zusammen mit den französischen Gästen in Calw erleben durften, war die Freude direkt nach den Pfingstferien groß, die neu gewonnenen Freunde nun in Frankreich wiederzusehen. 

Wir, und natürlich vor allem unsere Austauschteilnehmer, durften erfahren, wie wertvoll es ist, ein Land zusammen mit einer Person kennenzulernen, die dort zu Hause ist und die einem die eigene Heimat, die Familie und den Alltag auf eine doch von einer touristischen Reise so unterschiedliche und gewinnbringende Art näherbringt. 

Und auch für uns Lehrer ist eine Austauschfahrt immer wieder von Neuem spannend, sind es doch die Gespräche und individuellen Erfahrungen, die jede Reise einzigartig machen. Gerne möchten wir in diesem Bericht unsere Eindrücke und Erfahrungen mit Ihnen teilen – und Sie im besten Falle motivieren, ähnliche eigene Erfahrungen zu machen. Die kursiv gedruckten Passagen sind Ausschnitte unserer Gespräche und Gedanken während der Reise. 

„Ist das richtig, dass in allen französischen Familien so viel gegessen wird wie in meiner Gastfamilie?“ 

„Ist das normal, dass hier in Frankreich so wenige Autos am Zebrastreifen anhalten?“ 

Für viele der Schülerinnen und Schüler war die Zeit in Frankreich der erste längere Aufenthalt im Nachbarland und jede einzelne Frage, die uns während dieser Reise beschäftigte, ist wichtig. Denn wenn man offen für Neues ist und sich aus der eigenen Komfortzone herausbewegt, etwas Neues wagt, treten oft „das Eigene und das Fremde in eine wechselseitige Beziehung miteinander und das Fremde [gewinnt für das Eigene] an Bedeutung.“ 

Am Anfang mag man sich mit vagen Empfindungen zufrieden geben müssen, mag es doch schwierig erscheinen, die neuen Eindrücke direkt als mehr oder weniger bereichernd für sich einzuordnen. Doch ist dieses vage Gefühl, das uns über die neuen Wahrnehmungen nachdenken lässt, bereits schon so unendlich wertvoll. Es ist der Grundstein dafür, dass wir lernen, offen auf andere Menschen und Kulturen zuzugehen, Neues kennenzulernen und dieses auf uns wirken zu lassen. Und diese Erfahrung bekommt in unserer immer globaler werdenden Welt einen immer bedeutsameren Stellenwert. 

Doch nicht nur auf der persönlichen, interkulturellen Ebene war unsere Zeit in Montbrison mehr als bereichernd. 

„Es war schön, verschiedene Städte in der Region kennenzulernen und mehr über die Kultur und die Geschichte zu erfahren.“ 

Ein Ausflug nach Lyon zeigte uns die prunkvolle Seite Frankreichs, mit prächtigen Gebäuden, großen, imposanten Plätzen und geschichtlich wertvollen Wahrzeichen. Ein Besuch Saint-Étiennes machte uns die kulturelle Vielfalt Frankreichs deutlich – fühlten wir uns doch stellenweise fast wie auf einem Basar in Marrakesch. Im Museum, das dem Fußballverein ASSE Saint-Étienne gewidmet ist, durften wir erfahren, welch wichtigen Stellenwert die doch auch in Deutschland so beliebte Sportart auch in Frankreich hat. Ein Besuch in der Papiermühle Richard de Bas sowie im Schulmuseum um 1900 erlaubte es uns, tief in die Geschichte einzutauchen. Die Kunst des Papierschöpfens zeigte uns, wie wichtig es ist, Traditionen zu bewahren, doch als wir unmittelbar mit den historischen Schulbedingungen konfrontiert wurden, sahen wir auch, wie wichtig Fortschritt und Modernisierung sind. 

Und Fortschritte sahen wir nicht nur auf geschichtlicher Ebene! 

„Mein Französisch ist nicht mehr so schlecht!“ 

„Ist es möglich, auch mehr als neun Tage im Rahmen eines Austausches in Frankreich zu verbringen?“ 

Worte einer französischen Familie: 

„Wir haben unsere letztjährige Austauschschülerin zusammen mit der gesamten Familie in Calw besucht und diesen Sommer wird uns ihre Familie erneut in Frankreich besuchen.“

Es gibt keine Garantie, dass ein Austausch so erfolgreich verläuft wie in diesen Fällen. Und doch ist es doch eigentlich umso wichtiger, immer wieder den Mut zu haben, einer neuen Erfahrung die Gelegenheit zu geben, sich zu einer solch guten zu entwickeln – und das haben alle unsere Schüler und Austauschteilnehmer getan – dieses Jahr, in den vergangenen mehr als zwanzig und hoffentlich in vielen noch kommenden Jahren! Merci beaucoup ! 

 

 

Unsere Schüler mit ihren Gastgebern in Montbrison.