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Maria von Linden Calw Gymnasium

"Projektoren für Afrika", Zeitungsartikel über "Jugend forscht" im Schwarzwälder Boten

Projektoren für afrikanische Schulen

Von Bianca Rousek 17.02.2017 

Man muss sich erst einmal seinen Weg bahnen durch die Menschenmassen, die sich in der Nagolder Stadthalle versammelt haben. Hat man das geschafft, wird der Blick frei auf technische Geräte, Reagenzgläser und motivierte Nachwuchsforscher.

Calw/Nagold. 12 226 Teilnehmer machten in diesem Jahr bei "Jugend forscht" mit. Mehr Anmeldungen gab es in der 52-jährigen Geschichte des Wettbewerbs nur einmal. Allein aus dem Nordschwarzwald waren es 87 Mädchen und Jungen, die in den vergangenen Tagen ihre Projekte beim Regionalwettbewerb in der Nagolder Stadthalle einer Jury präsentierten.

Die Gewinner qualifizieren sich für den baden-württembergischen Landeswettbewerb im Mai. Aus Calw gingen sechs Gruppen beziehungsweise Einzelteilnehmer an den Start. Einer davon ist der 14-jährige Marcel Schweizer, der noch unter der Kategorie für die Jüngeren, "Schüler experimentieren", antritt. Sein Ziel ist es, einen Tageslichtprojektor ganz ohne Strom zu betreiben.

Findige Ideen

"Mit so einem Gerät könnte man beispielsweise Schulen in Afrika ausstatten, die keinen Stromanschluss haben", erklärt der Schüler des Maria-von-Linden-Gymnasiums. Zunutze machen will er sich dabei vor allem die Kraft des Sonnenlichts: Mithilfe eines Hohlspiegels soll dieses gebündelt und über ein Spiegel-Röhren-System in den Projektor gelenkt werden. Ganz einwandfrei funktioniert sein Prototyp zwar noch nicht, aber im nächsten Jahr will Schweizer mit verbesserter Technik wieder bei "Jugend forscht" dabei sein.

Alte Hasen bei dem Wettbewerb sind Isa Jauch, Oliver Engels und Holger Winterstein. Vor drei Jahren sind sie das erste Mal dabeigewesen – mit einer Idee, die sie immer noch weiterentwickeln und mit der sie sich nun für den Landeswettbewerb qualifiziert haben: Ein innovatives Gerät, um den Lactosegehalt in Lebensmitteln zu messen. Klingt kompliziert? Ist es auch. Lactose an sich ist nämlich nicht nachweisbar. Darum muss der Stoff zuerst mithilfe des Enzyms Laktase gespalten werden, damit dann die einzelnen Bestandteile von Lacotse gemessen werden können. Das Ziel der Elft- und Zwölftklässler ist ein Gerät für die Hosentasche, das laktoseintoleranten Menschen den Alltag erleichtern soll.

Ebenso findige Ideen hatten auch die anderen Teilnehmer aus Calw: Unter anderem fand eine Gruppe eine neue Methode um die Beschaffenheit von Beton zu messen und erreichte damit den zweiten Platz in ihrer Kategorie. Eine andere untersuchte den Glucose-Gehalt von abgeworfenen Blättern, um künftig nachhaltiger Zucker erwirtschaften zu können.

 

Marcel Schweizer zeigt interessierten Besuchern sein Projekt. Foto: Rousek