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Maria von Linden Calw Gymnasium

Rückblick auf einen gelungenen Berufsinformationsabend

Knapp 18.000 Studiengänge in Deutschland - welcher ist da der richtige?

 

Calw-Stammheim. Aus knapp 18.000 Studiengängen, die die Hochschulen in Deutschland im Wintersemester 2016/17 anbieten, den persönlich richtigen zu finden, klingt wie eine fast unlösbare Aufgabe. Die vielen weiteren Möglichkeiten, die sich den Abiturienten von heute bieten, sind dabei noch gar nicht einbezogen: Will ich überhaupt an einer Fachhochschule oder einer Uni studieren oder ist der Weg über eine Ausbildung oder ein Duales Studium nicht der passendere für mich? Um den Schülerinnen und Schülern frühzeitig eine Orientierung in dieser Frage zu bieten, fand am 7. Februar 2017 im Foyer des Maria von Linden-Gymnasium die jährliche Berufsinformations-börse statt, die vom Arbeitskreis Beruf organisiert wird. Vertreter bestimmter Berufe und Berufsfelder wurden eingeladen und erzählten an Kleingruppentischen von ihrem beruflichen Alltag, ihrer Aus- und Weiterbildung und beantworteten alle Fragen der Schüler. Die direkte Begegnung von Jugendlichen und Berufstätigen steht im Zentrum der Veranstaltung.

 

Rund 100 Schülerinnen und Schüler nahmen dieses Jahr die Gelegenheit wahr, sich zu informieren. Von einer Anästhesistin, die am Stuttgarter Katharinenhospital tätig ist, erfuhren sie alles Wissenswerte über das Medizinstudium und über weitere Möglichkeiten der medizinischen  Spezialisierungen, hier am Beispiel der Anästhesie- und Notfallmedizin. Ein Freelance 3D-Artist und Absolvent der Filmakademie Ludwigsburg begeisterte seine Zuhörer mit digitalem Anschauungsmaterial seiner Arbeit. Ferner berichtete er davon, wie man ein Hobby, das man mit 14 Jahren beginnt, schließlich zum Beruf machen kann. „Ich hätte nicht gedacht, dass man in einer Firma so viele verschiedene Berufe lernen kann“, so fasste ein Schüler sein Gespräch mit Vertretern der Firma Strähle+Hess in Althengstett zusammen. Der Ausbildungsleiter brachte einen DH-Studenten und zwei Auszubildende unterschiedlicher Berufe mit, die den Schülern Einblicke in verschiedene Berufszweige und Ausbildungsformen boten. Ein selbstständiger Steuerberater aus Bad Wildbad, der dankenswerterweise für einen kurzfristig verhinderten Kollegen aus Calw einsprang, räumte mit dem Vorurteil auf, dass Steuern nur Zahlen sind. Es habe auch viel mit Beziehung zu tun, da man seine Mandaten oft über viele Jahre hinweg begleite, Firmengründungen miterlebe und insgesamt viel Kontakt zu Menschen habe, berichtete er im Gespräch mit interessierten Schülern. Außerdem, so der Fachmann, biete das Berufsbild ideale Möglichkeiten, durch Teilzeitarbeit und home office Familie und Beruf zu vereinbaren. „An meinem Tisch waren heute Abend nur Jungs“, so ein Wirtschaftsinformatiker der Stuttgarter Cenit AG, „allerdings waren sie sehr interessiert und haben schon ganz konkrete Vorstellungen“. Er beschrieb den Schülern seine Tätigkeiten in den Bereichen Systemintegration und Softwareentwicklung. Ein umgekehrtes Bild zeichnete sich am Tisch einer freien Künstlerin aus Calw. Sie sprach zum Großteil nur mit interessierten Mädchen über ihr Wirken als Freischaffende im Bereich der Malerei. Wie des öfteren waren auch wieder ehemalige Schüler unter den Referenten. Eine studierte Psychologin ist seit September letzten Jahres an der Psychologischen Beratungsstelle für politisch Verfolgte und Vertriebene in Stuttgart tätig. Sie erzählte in den Gesprächen von den Anforderungen im Psychologie-Studium und ihren Erfahrungen beim Übergang vom Studium in den Beruf. Ebenfalls eine ehemalige Schülerin war für die Daimler AG aus Sindelfingen zu Gast. Sie studiert dual Wirtschaftsingenieurswesen und berichtete von den unterschiedlichen Abteilungen, die sie während der betrieblichen Ausbildung bei Daimler bereits durchlaufen hat. „Das war sehr interessant, da man sehen konnte, wie viele Bereiche so ein Unternehmen hat“, kommentierte ein Schüler. Der am Standort in Sindelfingen für das Auszubildenden-Marketing zuständige Leiter unterfütterte die konkreten Erfahrungsberichte der Studentin mit allgemeinen Informationen zu den Karrieremöglichkeiten bei Daimler. Die Polizei des Landes Baden-Württemberg warb in ihren Gesprächen für eine Ausbildung in ihren Reihen. Dabei wurden von einem Polizeikommissar die Ausbildungsvoraussetzungen und -inhalte erläutert, während eine Polizeimeisteranwärterin sehr lebhaft von ihrem Alltag am Standort Lahr erzählte. „Man kann sich jetzt richtig vorstellen, wie die Ausbildung bei der Polizei abläuft - super. Vor allem die sportliche Ausbildung klingt spannend, das ist genau das Richtige für mich“. Hier scheint eine Schülerin ihren Traumberuf gefunden zu haben. Ebenfalls in Diensten des Landes befindet sich ein Bauingenieur, der als Baumeister am Regierungspräsidium Stuttgart tätig ist. Er berichtete vom Studium des Bauingenieurs und seiner Arbeit bei der Planung von Bauvorhaben des Landes. 

 

Da den Schülerinnen und Schülern bereits im Vorfeld bekannt war, welche Berufe vertreten waren, gingen viele zielgerichtet vor und suchten sich zwei, bis drei für sie interessante Berufsfelder aus: „Ich hatte mir drei Tische vorgenommen und dort gute Einblicke erhalten, jetzt kann ich mir unter den Berufen Genaueres vorstellen“. So gingen die meisten Schüler mit positiven Eindrücken nach Hause. Ein paar enttäuschte Gesichter gab es - „Ich habe erfahren, dass mein Schnitt für Medizin niemals ausreichen wird“ - , wiederum fanden andere in den Voraussetzungen, die sie für einige Berufe und Studiengänge erfahren haben, Motivation für die kommenden Schuljahre.  Und vielleicht sind sie im nächsten Jahr wieder dabei, wenn die Berufsinformationsbörse mit der zehnten Veranstaltung voraussichtlich im Februar 2018 Jubiläum feiern und der Arbeitskreis Beruf wieder eine kleine Auswahl an Absolventen der über 18.000 Studiengänge in Deutschland einladen wird.