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Maria von Linden Calw Gymnasium

Workshop bildet alle Schüler der 10. Klassen zu "Energie- und Klimapioniere" aus

Erstellt von Sandra Müller |

Als am 31.01.2019 in Minneapolis /USA minus 33 Grad Celsius gemessen wurden, frotzelte der amerikanische Präsident Donald Trump auf Twitter: „Was zur Hölle ist mit der Erderwärmung los? Bitte komm schnell zurück, wir brauchen dich!“

Als Sophia Wüsteney, Repräsentantin der gemeinnützigen Stiftung „myclimate protection partnership“ mit Sitz in Reutlingen, den Schülern der Klasse 10c des MvLGs dieses Zitat präsentiert, ertönt gleichzeitig Gelächter und ungläubiges Erstaunen. Kann es sein, dass Donald Trump den Unterschied zwischen Wetter und Klima nicht kennt?

Die Schüler hingegen kennen ihn: Das Wetter beschreibt den messbaren Istzustand der Troposphäre an einem bestimmten Ort, während das Klima einen Durchschnittswert der letzten 30 Jahre beschreibt, und das gezeigte Diagramm der Mitteltemperatur der letzten 150 Jahre spricht eine deutliche Sprache: Die Erde erwärmt sich zunehmend, auch wenn Politiker das vehement bestreiten mögen.

Daher hat sich „myclimate“ zum Ziel gesetzt, mit ihrer Stiftungsarbeit den Klimaschutz zu fördern und dies durch Beratung, Bildung sowie eigene Klimaschutzprojekte. An Schulen bieten sie verschiedenste Workshops und Projekte an. Darauf wurde Daniel Sorger, Lehrer für Biologie und Chemie am MvLG aufmerksam und organisierte, dass alle 10. Klassen diesen Workshop besuchen können.  Er entschied sich für das Projekt „Energie- und Klimapioniere“, das Schülerinnen und Schüler ermutigt, ihre eigenen Handlungsspielräume zu entdecken und durch Projektarbeit in der Klasse selbst für den Klimaschutz und das Energiesparen aktiv zu werden. Alle 10.Klassen besuchen diesen Workshop, der zweigeteilt ist: In der ersten Stunde informiert die Referentin, die ein Freies Ökologisches Jahr (FÖJ) bei der Stiftung absolviert, über die Funktion der Atmosphäre, den Treibhaus-Effekt, den Fahrradsattel-Effekt und wiederholt somit mit den Schülerinnen und Schülern bereits im Unterricht gelernte Inhalte. Auch der Unterschied zwischen natürlichem und menschlichem Treibhauseffekt wird geklärt, denn dass der natürliche Treibhauseffekt per se nichts Schlechtes sein muss, erklärt die Referentin anschaulich: Ohne diesen hätten wir eine Temperatur von minus 18 Grad. Problematisch ist der menschliche Treibhauseffekt, da durch die Industrialisierung und dem damit in Zusammenhang stehenden CO2 Ausstoß die Temperatur stetig angestiegen ist. Die Folgen dieses Klimawandels sind vielfältig und die Schüler zählen einige auf: Wetterextreme, das Schmelzen der Polkappen, hitzebedingte Sterblichkeit, Insektenplagen, Bedrohung von Tierarten u.v.m. Dass 2003 bei dem extremen Hitzesommer 35000 Menschen in Europa gestorben sind, sind schockierende Nachrichten, die Sophia Wüsteney darlegt.

Es stellt sich die Frage, wie wir als Gesellschaft den Klimawandel stoppen können und die Ziele der Pariser Klimakonferenz umsetzen können. Dazu werden die Beschlüsse derselbigen aufgezeigt und erläutert, welche Schritte notwendig wären, damit diese Ziele erreicht werden können. Die Schüler erkennen selbst, dass dies ein kaum zu schaffender Prozess ist, dennoch ermutigt die Referentin die Schülerinnen und Schüler, an ihrem eigenen CO2-Abdruck zu arbeiten.

Im zweiten, praktischen Teil des Workshops durchlaufen sie Info-Stationen zu den Themen Ernährung, Mobilität, Haushalt und Alltag, Konsum und Gebrauchsgegenstände und Kleidung und bekommen Tipps zur CO2-Reduktion und allgemein Leitlinien zum Thema Einsparung. Durch diese Aufgabenstellung machen sich die Schüler ihr eigenen Konsumverhalten bewusst und überprüfen, an welchen Rädern sie drehen könnten, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern, um so ihren eigenen Anteil an der Umsetzung der

Sophia Wüsteney von der Stiftung "myclimate" refereriert über den Unterschied zwischen natürlichem und menschlichem Treibhauseffekt.
Die Klasse 10c informiert sich an Stationen über Möglichkeiten der CO2-Reduzierung.