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Maria von Linden Calw Gymnasium

Zeitungsartikel würdigt die Leistungen unserer Jungforscher

Erstellt von Renate Deregowski |

Die Jury zeichnete die Preisträger des Landeswettbewerbs "Schüler experimentieren" in der Volksbankmesse Balingen (Zollernalbkreis) aus. In der Juniorsparte von "Jugend forscht" waren auch drei Schüler des Maria von Linden-Gymnasiums in Stammheim vertreten.

 

Calw-Stammheim/Balingen. "fun-n-maths" heißt die von Philip Walthelm entwickelte App, die Schülern das Mathelernen erleichtern soll. "Viele mögen den Umgang mit Zahlen nicht", sagte Philip im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Seine mit dem Sonderpreis des Fördervereins des Gymnasiums Balingen bedachte App soll das ändern.

Genutzt hat Philip die visuelle Programmiersprache Scratch, dann den App-Inventor von Google. Neben dem pädagogischen Wert hat der Elfjährige den Spielfaktor groß geschrieben. In vier Leveln muss der Anwender Rechenaufgaben richtig lösen, um damit seinen blauen Avatar vor dem roten Teufel zu retten, der ihn verfolgt. Philip hat jedes Level anders gestaltet. So werden die Aufgaben etwa in einer Wüstenlandschaft oder auf dem Meeresboden gestellt. Am Ende warten verschiedene Belohnungen.

Version 70

Ob die App tatsächlich die Mathefähigkeiten fördert, hat er zusammen mit seinen Mitschülern der 5b sowie den anderen Klassen der fünften und sechsten Jahrgangsstufe getestet. Sie erhielten die App, mussten eine Woche mit ihr üben und ihr Mathewissen dann in Tests unter Beweis stellen. Sein Ergebnis: die Schüler, die die App genutzt hatten, waren besser.

Zum Regionalwettbewerb lag die App in Version 59 vor, zum Landeswettbewerb bereits in Version 70. Und Philip will sie weiter entwickeln. "Später soll der Nutzer einmal das Aussehen des Männchens auswählen können", sagte Philip über seine Pläne. Außerdem soll neben der Unterstufen-Ausführung eine Alternative für Grundschüler entstehen, die die Grundrechenarten enthält.

Erhältlich ist die App bisher nur bei ihm. Sollte das Interesse groß genug sein, kann sich Philip eine Veröffentlichung im Internet vorstellen. "Dann muss ich aber ein Patent anmelden, damit mir keiner meine Idee klaut."

Die beiden Gymnasiasten Florian Frank und Fabian Pütz, beide 14 Jahre alt, haben mit ihrem Nebelsensor am Landeswettbewerb teilgenommen. Im Fachbereich Physik sicherte sich das Forscherduo damit den Sonderpreis "plusMINT" für interdisziplinäre Projekte, dotiert mit 150 Euro, gestiftet vom Verein zur MINT-Talentförderung mit Unterstützung der Gisela und Erwin Sick Stiftung.

Die Idee dahinter: Oft vergessen Autofahrer, dass sie die Nebelscheinwerfer oder die Nebelschlussleuchte eingeschaltet haben. Andere Verkehrsteilnehmer werden dadurch geblendet und es passieren Unfälle. Der Nebelsensor soll diese verhindern, indem er sie abschaltet, wenn entsprechende Werte erreicht werden. Im Regionalwettbewerb waren Florian und Fabian noch mit ihrer ersten Entwicklung angetreten: einer etwa ein Meter langen Röhre, durch die ein Laserstrahl geschickt wird. Für den Landeswettbewerb hatten sie ihren Sensor bereits verkleinert und präsentierten ihn als handlichen schwarzen Kasten. Gemessen werden Temperatur und Feuchtigkeit und wie viel Licht am Ende ankommt.

Noch ist das schwarze Kästchen zu groß für den praktischen Einsatz. Das Forscher-Duo will jedoch mit der Entwicklung weitermachen und es so verkleinern, dass es problemlos in einem Auto eingebaut oder nachgerüstet werden kann.

Philip Walthelm könnte sich sogar vorstellen, seine App bald auch im Internet anzubieten.
Florian Frank (links) und Fabian Pütz haben einen Sensor entwickelt, der Autounfälle verhindern soll. Fotos: Deregowski