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Maria von Linden Calw Gymnasium

Dachaustudienfahrt der 10. Klassen

Wir waren dort, wo Menschen auf grausamste Weise gestorben sind – Dachaustudienfahrt der 10. Klassen 2023

„Als wir dort standen, wo Menschen ihr Leben verloren haben, hat das mich schon sehr berührt“

Vom 18. bis 20.09. und vom 20. bis 22.09. befanden sich die Klassenstufe 10 des Maria von Linden-Gymnasiums in Dachau, um die Gedenkstätte dort zu besuchen und sich vor Ort eingehender mit der NS-Zeit zu beschäftigen.

Nach der Ankunft in der Jugendherberge wurden die Schüler in Gruppen aufgeteilt und wurden von ihren Betreuern auf das Zeitzeugengespräch mit dem Überlebenden Erst Grube vorbereitet. Sie lernten die zahlreichen Regeln kennen, die man als Jude in der Nazi-Zeit zu befolgen hatte und konnten diese nach ihrem Gefühl bewerten. „Ich finde es besonders schlimm, dass jüdische Kinder nicht mehr in die Schule gehen konnten, denn das verwehrte ihnen jede Chance auf eine Zukunft“ Danach lasen die Schüler die Biografie des Zeitzeugen, um bei dem Gespräch besser folgen zu können.

Per Zoom konnten die Schüler auch Herrn Grube seine eigene Geschichte erzählen hören. Als Sohn einer jüdischen Mutter hatte er im Hitler-Deutschland keine einfache Kindheit. Noch als er ein kleines Kind war wurde seine Familie aus der eigenen Wohnung vertreiben und er musste in einem jüdischen Kinderheim aufwachsen. Hier erfuhr er immer Mehr die Ausgrenzung von Juden aber erlebte auch eine Gemeinschaft under den jüdischen Kindern. Immer mehr Kinder wurden deportiert, doch damals wussten sie noch nicht, dass sie sterben mussten. Da der Vater kein Jude war, schafft er es die Kinder nach Hause zu holen, bis sie in das Getto Theresienstadt deportiert wurden und dort von der Roten Armee befreit werden konnten. Mit seiner Geschichte konnte Herr Grube die Klasse beeindrucken und allen ein klareres Bild der schrecklichen Zeit zeigen. „Es war etwas ganz Anderes von seinen persönlichen Erfahrungen zu hören, als es in einem Geschichtsbuch zu lesen.“

Am nächsten morgen besuchten die Schüler die Gedenkstätte. Einen Teil der Führung konnten sie in kleinen Gruppen selbst gestalten. Danach zeigte ihnen ihre Gruppenleitung den Appellplatz und das Gefängnis mit Stehzellen, die bei den Schülern besonderes Erstaunen erweckten. Die Klasse besichtigte auch die Baracken, die Grenzen und das Krematorium. Dieses bewegte die Schüler mit der Gaskammer, die Ablageräume für Toten und den Öfen am meisten.